Gurken im Gewächshaus pflanzen & anbauen | Schlangengurken

Nachdem sich in den vergangenen Jahrzehnten der Trend zur Fremdversorgung entwickelt hat, wollen viele gern wieder hin zum Selbstversorger. Besonders das eigene Obst und Gemüse kann man mit etwas Übung leicht selber anbauen.

Doch einige der beliebtesten Gemüsesorten wie beispielsweise Tomaten, Salatgurken oder Paprika wachsen unter freiem Himmel nur in bestimmten Monaten. Um diese Zeitspanne zu erweitern, ist ein Gewächshaus das ideale Hilfsmittel. Hier können die Pflanzen auch in kälteren Monaten gedeihen.

Doch wann setzt man Gurken, Tomaten und Co. ins Gemüsegewächshaus. Oder wie erfolgt die richtige Pflege oder das Düngen der Pflanzen im Gewächshaus? Was können einem die Blätter der Pflanzen mitteilen?

Diese Fragen rund um das Lieblingsgemüse im Gewächshaus werden in der Folge beantwortet. Das Inhaltsverzeichnis gibt einen Überblick über die einzelnen Themen:

Warum im Gewächshaus anbauen?

Ein Gemüsegewächshaus ist so konzipiert, dass Sonnenlicht in das Innere einfallen kann, welches besonders wichtig für das Heranwachsen der Pflanzen ist. Zudem schützt die gläserne Hülle, weshalb ein Gewächshaus auch als Glashaus bekannt ist, vor Frost, Schädlingen und anderen Umwelteinflüssen.

Durch das Gewächshaus wird außerdem die Zeit zum Anbauen von Gemüsesorten wie Gurken, Tomaten und Paprika, die es gern warm haben, ausgedehnt.

Ratgebervideo für den Anbau von Gurken

 

Dieses Video vermittelt viele hilfreiche Tipps und Tricks für den Anbau von Schlangengurken im Treibhaus. Hier wird ein guter Einblick in ein professionelles Gurkenhaus gewährt und viele Szenarien beispielhaft erläutert.

Zudem werden interessante Fragen, wie die folgenden, von einem Fachmann beantwortet: Wann werden Gurkensamen oder Setzlinge eingepflanzt? Wann kann geerntet werden? Wie gehe ich mit Schädlingen um? Und wie befestige ich eine Rankhilfe?

Wahl der Sorte für den Gurkenanbau

Die wohl beliebteste Gurkensorte ist die Schlangengurke oder auch Salatgurke genannt. Durch die gute Anbauweise der Schlangengurken im Freien oder im Treibhaus ist sie in unseren Breiten sehr gängig und bekannt.

Ob im Salat, auf dem Brot, im Smoothie oder als Snack: die Schlangengurken eignet sich für vielfältige Rezepte und Ideen.
Die Schlangengurken gehören zur Familie der Kürbisgewächse. Sie bestehen zu einem Großteil aus Wasser.

Salatgurken haben einen einzigartigen und leckeren Geschmack und sind dazu noch sehr kalorienarm. Für den Anbau eignen sich eher Mehltau resistente Sorten. Mehltau ist eine durch Schädlinge, wie Pilze, verursachte Pflanzenkrankheit, die mit der richtigen Sortenwahl von vornherein unterbunden werden kann. Außerdem gibt es auch Mini Schlangengurken, welche die gleichen Vorteile haben wie die großen.

Setzlinge aus den Gurkensamen ziehen

Bereits im Frühling können aus den Gurkensamen die Setzlinge selber gezogen werden. So können die Samen aus einer voll reifen Supermarktgurke durch Halbieren der Salatgurke und mittels eines Löffels herausgeschabt werden.

Die Gurkensamen erhält man, indem man die keimhemmende Gallertmasse im warmen Wasser 24 Stunden ruhen lässt. Die am Grund des Gefäßes liegenden Gurkensamen sind keimfähig, werden getrocknet und müssen dunkel aufbewahrt werden. Gurkensamen kann man aber natürlich auch im Gartenfachhandel kaufen.

Zum Ziehen der Setzlinge ist eine Fensterbank Richtung Süden ideal. In einem Eierkarton gefüllt mit Anzuchterde oder Keimsubstrat werden die Samen nach einem Tag Wässern eingesetzt. Sie sollten circa einen Zentimeter tief in die Erde gedrückt werden.

Bereits auf der Fensterbank kann mit einem Mini Gewächshaus aus Folie ein schnellerer Fortschritt erzielt werden. Es sollten gleichmäßig feuchtwarme Temperaturen um die zwanzig Grad herrschen. Zudem sollte täglich gelüftet werden.

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Keimlinge ins Gurkenhaus aussetzen

Nach einigen Wochen haben die Keimlinge eine Höhe von zehn Zentimetern erreicht. Dann können sie ins Gewächshaus ausgesetzt werden. Um sicherzugehen, dass die Gurken keinen Frost abbekommen, sollte damit bis zu den Eisheiligen im Mai gewartet werden.

Die Keimlinge werden in einem Abstand von rund 60 Zentimetern in Kompost und nährstoffreiche Erde eingepflanzt. Jetzt kann man auch direkt eine Rankhilfe mit einer Schlaufe am Setzling befestigen. Um das andere Ende am Dach des Gewächshauses zu befestigen, reicht es, einen Haken an das Dach zu montieren. Zu Beginn sollte man die Erde stark gießen, damit die Pflanzen kräftig anwachsen können.

Pflege und Gurkenkrankheiten der Gurkenpflanzen beim Gurkenanbau

Die Temperatur sollte auch im Gemüsehaus nicht zu kalt werden. Um Gurkenkrankheiten zu vermeiden, sind auch hier rund zwanzig Grad ideal. Die Gurkenpflanzen muss man in regelmäßigem Abstand gießen, ohne das Beet zu überschwemmen.

Ab und zu sollte man sogenannte Geiztriebe entfernen. Beim Ausgeizen werden die Triebe zwischen dem Haupttrieb und den Gurkenblättern weggebrochen. Zudem sollte man auch im richtigen Maß düngen.

Mit dem Düngen können der Erde auch im Nachhinein Nährstoffe zugefügt werden. Sollten die Blätter der Gurke gelb werden, kann das ein Hinweis auf Krankheiten der Gurkenpflanzen sein.

Sei es das Gießen, Düngen oder Lüften. Die gelbe Färbung der Gurkenblätter und die Krankheiten kann man durch nachjustiert beheben.

Nach knapp vier Wochen im Treibhaus blühen die ersten Knospen der Gurke gelb auf. Die gelbe Knospe ist die Brutkammer der späteren Salatgurke.

Schädlinge an den Gurkenpflanzen im Gemüsehaus

Beim Gurkenanbau befallen oft Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben die Gurkenblätter. Spinnmilben und Blattläuse treten oft zusammen auf und sorgen für Saugschäden an den Pflanzen der Schlangengurken.

Spinnmilben können mit einem etwas härteren Wasserstrahl von den Blättern gespült werden. Die Läuse sind wie die Spinnmilben winzig klein. Der Fressfeind der Läuse ist der Marienkäfer. Marinekäferlarven kann man kaufen und somit die Blattläuse richtig bekämpfen.

Gewächshausarten

Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Gewächshäusern. Einige, wie das Kalthaus, sind auf bestimmte Temperaturen spezialisiert. Das Kalthaus ist für einen Betrieb für eine Temperatur unter zwölf Grad entwickelt. Ins Kalthaus kann man Gemüsesorten pflanzen, die es gern etwas kälter haben.

Daneben gibt es Häuser, die auf verschiedene Sorten spezialisiert sind. Dazu gehören beispielsweise das Tomatengewächshaus, das Salathaus, das Bohnenhaus oder das Paprikahaus.

Das Tomatengewächshaus ist ideal für das Anbauen von Tomaten. Es verfügt im Gegensatz zu einem Glashaus über ein lichtdurchlässigeres Gitternetz und steigert somit den Ernteertrag der Tomaten.

Das Salathaus und das Paprikahaus sind so aufgebaut, dass sie auf die Bedürfnisse und die Größen der Paprika- und Salatpflanzen eingehen. Bei dem Bohnenhaus sind möglichst viele Klettermöglichkeiten für das kletternde Gemüse vorhanden.

Zudem gibt es das Anzuchthaus. Im Anzuchthaus können mini Setzlinge auf engem und warmem Raum heranwachsen.

Zu guter Letzt gibt es noch das Pflanzenhaus oder das Blumenhaus. Je nachdem welche Pflanzen hier herangezogen werden sollen, ermöglicht das Pflanzenhaus oder das Blumenhaus die optimalen Bedingungen. Hier können selbst tropische Temperaturen erzeugt werden, egal zu welcher Jahreszeit.

Fazit

Wenn man das Anbauen der eigenen Gurken im Gemüsegewächshaus richtig angeht, kann man schnell leckere Resultate erzielen. Doch ohne sich vorher damit zu beschäftigen, endet es oft in baldiger Ernüchterung.

Was anfangs etwas Zeit benötigt, wird schon schnell zur Routine und bald steht das eigens angebaute Gemüse auf dem Tisch. Die Gurkenpflanzen lassen sich auch zusammen mit anderen Gemüsesorten im Gewächshaus anbauen.

Übrigens ist es mit dem richtigen Ratgeber sehr einfach, das nächste Gewächshaus komplett selber zu bauen.

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