Rasensorten Vergleich | Rasenarten für Garten & Blumenwiese

Auf den ersten Blick sehen sich alle Rasenflächen sehr ähnlich – ein mehr oder weniger sattgrüner Teppich aus Gras, der den Vorgarten oder Innenhof ziert. Wenn Sie jedoch genau hinschauen, lassen sich Unterschiede in der Zusammensetzung der Grasnarbe erkennen. So finden sich in einem Zierrasen andere Gräserarten bzw. in einer anderen Häufigkeit als in einem Gebrauchsrasen.

Welche Rasensamen sich für Ihre Rasenanlage am besten eignen, hängt von der beabsichtigten Nutzung sowie der Lage ab.

Welche Rasentypen beziehungsweise Rasensorten gibt es?

Wie auch die DIN 18917 „Rasen und Saatarbeiten“ unterscheidet das Bundessortenamt (BSA) die vier Rasenarten: Zierrasen, Gebrauchsrasen, Strapazierrasen und Landschaftsrasen.

Zwar zählt beim BSA noch der Tiefschnittrasen zu den Rasenarten, doch kann die auch als Golfrasen bezeichnete Rasensorte hier eher vernachlässigt werden, da diese eine der Rasensorten ist, die im privaten Bereich nur sehr selten Verwendung findet. In privaten Hausgärten dominieren stattdessen die Rasenarten Zier- und Gebrauchsrasen.

Welche Rasensorte ist am besten? Dieses Video klärt auf

Zierrasen

Wünschen Sie sich ein optisch einwandfreies Grün mit repräsentativem Charakter, greifen Sie am besten zum Zierrasen. Seinen hohen dekorativen Wert erreicht der „Englische Rasen“ allerdings nur bei sehr geringer Beanspruchung.

Zudem ist ein optimaler Standort erforderlich, wie es bei Flächen in voller Sonne der Fall ist. Zu den Arten, die in Zierrasen Verwendung finden, gehören Rotschwingel, Zarte Kammschmiele sowie feinblättrige Sorten des Deutschen Weidelgrases. Sie vertragen auch einen tiefen Schnitt sehr gut, welcher idealerweise zwischen 30 und 60 Mal und damit sehr häufig im Jahr erfolgt, um die gewünschte dichte Grasnarbe zu erzielen.

Zudem ist ein regelmäßiges Düngen und Vertikutieren notwendig, was den Pflegeaufwand entsprechend erhöht. Anhaltende Trockenheit strapaziert den Zierrasen sehr und gegenüber Krankheiten zeigt er sich weniger resistent als andere Rasensorten.

Gebrauchsrasen

Im Vergleich zur Rasensorte Zierrasen können Sie den Gebrauchsrasen beliebig oft betreten, ohne befürchten zu müssen, dass die Gräser Schaden nehmen. Zum Einsatz kommt er daher typischerweise in Hausgärten, in denen gespielt und getobt wird.

Die Liste der hierfür in Frage kommenden Arten umfasst Rotschwingel sowie die besonders belastbaren Gräser Wiesenrispe und Deutsches Weidelgras. Letzteres zeichnet sich durch seine Schnellwüchsigkeit aus und eignet sich daher bestens für einen Garten, in dem Fußball gespielt wird.

Mit den genannten Arten lässt sich eine regenerationsfähige und zugleich optisch attraktive Grünfläche schaffen, die gegenüber Trockenheit widerstandsfähig ist und im Vergleich zu anderen Rasensorten einen wesentlich geringeren Pflegebedarf hat. So genügen etwa acht bis 20 Schnitte pro Jahr.

Strapazierrasen

Diese Rasensorte findet auf Spiel- und Sportplätzen sowie auf Parkplätzen Verwendung. Auf dem Strapazierrasen wirken hohe Belastungen, sodass das entsprechende Saatgut idealerweise aus den trittfesten Arten Deutsches Weidelgras und Wiesenrispe besteht. Während auf Spiel- und Sportplätzen etwa zwölf bis 40 Schnitte im Jahr erforderlich sind, reichen auf Parkplätzen drei bis sieben Schnitte aus.

Landschaftsrasen

Die richtige Rasensorte für Ihren Garten sollte sorgfältig ausgewählt werden

Die Anlage von Landschaftsrasen erfolgt in den meisten Fällen in der freien Landschaft oder an Verkehrswegen. Eine dichte Grasnarbe wie bei den anderen Rasenarten gibt es bei dieser Rasensorte nicht. Wichtiger ist, dass der Rasen gut gegen Erosion schützt und Trockenheit toleriert.

Dazu werden entsprechend robuste Rasensorten verwendet, zu denen neben Deutschem Weidelgras und Wiesenrispe der Rotschwingel, Schafschwingel, Rotes Straußgras und Hunds-Straußgras zählen. Diese Gräser weisen mehrheitlich ein langsameres Wachstum auf, wodurch sich eine geringere Mähhäufigkeit von ein bis drei Schnitten im Jahr ergibt.

Schattenrasen

Schattenrasen gilt als Unterart des Zier- oder Gebrauchsrasens. Für schattige Bereiche des Gartens ist diese Rasensorte ideal, denn die entsprechenden Rasensamen sind weniger lichthungrig und gegenüber Moos und Unkrautdruck konkurrenzstärker. Da sie im Vergleich zu anderen Rasenarten weniger trittfest sind, empfiehlt es sich, Schattenrasen nicht zu kurz zu mähen.

Blumenwiese

Als Sonderform des Landschaftsrasens stellt die Blumenwiese die ideale Rasensorte für Liebhaber naturnaher Räume dar. Neben Gräsern enthalten gute Blumenwiese-Saatgutmischungen auch Kräuter, was zahlreiche Insekten in den Garten lockt. Als bunteste aller Rasenarten ist die Blumenwiese auch eine der pflegeleichtesten.

So sind Schnitte und Wassergaben nur sehr selten nötig. Auf Düngergaben können Sie ganz verzichten. Da je nach Jahreszeit unterschiedliche Arten zur Blüte gelangen, bieten sich dem Auge sich stets wechselnde Bilder. Im Gegensatz zu anderen Rasensorten sind in der Blumenwiese Rasenrechen oder Krallenbesen aufgrund der hohen Vegetation nur eingeschränkt nutzbar.

RSM garantieren hohe Qualität der Rasensamen

Rasensamen-Mischungen unter der Bezeichnung ‚Berliner Tiergarten‘ sind beliebt, verbinden viele Menschen damit doch das ideale Grün. Dass es sich hierbei um minderwertige Rasensamen handelt, wissen die wenigsten.

Um hochwertige Rasensamen zu erwerben, empfiehlt sich der Kauf einer Regel-Saatgut-Mischung (RSM). In einer solchen finden ausschließlich erprobte Arten Verwendung. Erkennen können Sie entsprechend gute Mischungen an einem grünen Etikett. Auf diesem findet sich neben der Angabe zu benutzten Sorten und Arten auch der Einsatzzweck.

Sollten Sie noch vorhandene Restbestände von billigen Rasensamen mit einer RSM mischen, riskieren Sie unschöne Ergebnisse. Verlassen Sie sich bei der Aussaat am besten allein auf die RSM.

Je nach Rasensorte können Sie sich über schnell keimende Rasensamen freuen, die die Fläche zügig ergrünen lassen, oder Sie bringen Geduld für eher langsam wachsende, dafür aber besonders robuste Rasensamen mit. Ein langsames Wachstum zählt neben Trockenresistenz und einer späten Blüte übrigens zu den Eigenschaften, die eine Grassorte mitbringen muss, um im Test hinsichtlich der Verwendung in RSM zu bestehen.

Auf dem deutschen Markt sind auch amerikanische Rasensaaten erhältlich. Die Hersteller werben mit besonders strapazierfähigen Mischungen, die sich auch für schwierige Lagen eignen und vor allem längere Trockenperioden tolerieren. Letztere Eigenschaft dürfte auch hierzulande eine zunehmend wichtige Rolle spielen.

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