Rasenpflege Anleitung | Rasen richtig pflegen Tipps & Tricks
Ein gepflegter Rasen besticht durch saftiges Grün und eine gleichmäßige, dichte Struktur, die wie ein Teppich wirkt. In nahezu jedem Garten ist zumindest ein kleines Stück mit den bodenbedeckenden Gräsern bepflanzt.
Ein anschaulicher Rasen bedarf vom Frühjahr bis in den Herbst einer regelmäßigen Pflege. Neben dem Mähen und Bewässern fallen noch andere Arbeiten an, um eine Rasenfläche in Schuss zu halten.
Mit dieser Anleitung können Sie auch ohne grünen Daumen und Schritt für Schritt in den Genuss eines bewundernswerten Rasens kommen.
Den Rasen richtig gießen
Ein gesunder Rasen benötigt ausreichend Wasser. Die Wurzeln reichen nicht tief in die Erde und sind bei Trockenheit schnell irreversibel geschädigt. Ein erstes Anzeichen ist eine graue bis bläuliche Verfärbung des Rasens.
Gerade im Sommer, wenn über längere Zeit kein Niederschlag fällt, sollte das Nass zweimal die Woche großzügig über den Rasen verteilt werden. In einem zu trockenen Frühjahr ist das zusätzliche Gießen ebenfalls ratsam. Pro Quadratmeter genügen 15 bis 20 Liter Wasser.
Lehmige Böden können Feuchtigkeit besser speichern als ein Untergrund mit viel Sand. Zu kleine Mengen Wasser verdunsten, bevor sie bis zu den feinen Wurzelhaaren vordringen können. Man sollte lieber wenige Male reichlich gießen, als häufig nur kurz zu bewässern.
Muss mein Rasen gewässert werden?
Mit einer einfachen Methode können Sie testen, ob der Rasen ausreichend Flüssigkeit abbekommen hat. Dazu eine Grasnarbe mit einem Spaten ausstechen und messen, wie tief das Wasser in das Erdreich vorgedrungen ist. 15 Zentimeter sollten eine gute Versorgung darstellen.
Auf schlecht bewässerten Flächen können sich Pflanzen wie der Wegerich oder das Habichtskraut ausbreiten, da diese besser an anhaltende Trockenheit angepasst sind. Morgens ist der ideale Zeitpunkt, um den Rasen zu gießen. Das Verdunstungsrisiko ist in den kühleren Morgenstunden geringer als am Abend.
Regelmäßiges Mähen ist ein Muss für eine optimale Rasenpflege
Zum Pflegen des Rasens gehört auch das regelmäßige Mähen ab dem Frühjahr, sofern man sich keine üppige Blumenwiese wünscht. Dabei bestimmen Witterungsbedingungen und das Wachstum des Rasens die Häufigkeit.
Ab April beginnt die Wachstumsphase. Im beginnenden Sommer kann das Mähen wöchentlich fällig werden. Ein regelmäßiger Schnitt stärkt die Gräser und sorgt ein dichtes Wachstum. Außerdem können sich Unkraut und Moos schlechter ausbreiten.
Beim Mähen ist es wichtig, dass das Messer des Sichelmähers scharf genug ist, um einen glatten Schnitt zu erzeugen. Ausgefranste Grashalme sehen unschön aus und sind ein klares Zeichen für ein zu stumpfes Messer.
In einer Fachwerkstatt können Sie die Sichel schleifen lassen. Für eine saubere Kante ist eine hohe Drehzahl beim Mähen ratsam. Mit einem scharfem, schnell rotierendem Messer gelingt ein solides Ergebnis.
Den Rasenhöhe kontrollieren: Warum nicht mit einem Mähroboter?
Das Mähen sollte bei trockenem Wetter erfolgen. Dann kann das Messer des Rasenmähers die Grashalme besser greifen. Die richtige Schnitthöhe liegt zwischen 3 bis 5 Zentimetern. Ein sehr niedriger Rasen schneller durch Hitze geschädigt werden und benötigt mehr Wasser.
Rasenflächen, die der prallen Sonne ausgesetzt sind, sollten besser etwas höher gehalten werden.
Den Rasen richtig düngen
Um die Grasfläche fachgerecht zu pflegen, sollte diese ab und zu gedüngt werden. Eine kleine Nährstoffzufuhr lässt das Gras wieder sprießen. Einen Mangel an Spurenelementen und Mineralien kann man schnell an der Optik erkennen. Kahle Stellen und Verfärbungen weisen eindeutig darauf hin.
Der Dünger sollte vor allem Stickstoff, Kalium und Phosphor enthalten. Stickstoff unterstützt die Graspflanzen beim Wachstum. Eisen und Magnesium sorgen für ein sattes Grün. Eisensulfat hilft gegen die Bildung von Moos und Unkraut.
Beim Düngen ist die Dosierung wichtig. Ein zu nährstoffreicher Boden ist ein idealer Platz für Schimmelbildung und die Entwicklung von Krankheiten. Von April bis Oktober kann alle 8 Wochen mit einem Dünger mit Langzeitwirkung, wie zum Beispiel von Compo, gedüngt werden.
Sollte sich das Gras rötlich färben, deutet das auf einen Mangel an Stickstoff hin. Spätestens dann ist eine Nährstoffzugabe wieder erforderlich. Wenn im Herbst die Temperaturen unter 8 Grad Celsius fallen, sollten Sie das Düngen einstellen.
Rasenpflege mit Kalk im Frühjahr oder Herbst
Bevor Sie den Rasen kalken, sollten Sie den pH-Wert des Bodens ermitteln. Für ein optimales Wachstum der Graspflanzen sollte dieser einen Wert zwischen 5,5 und 6 aufweisen.
Die vermehrte Bildung von Moos kann ein Anzeichen für einen zu niedrigen pH-Wert sein und die Zugabe von Kalk erfordern. Besonders auf feuchten und verdichteten Untergründen kommt es leicht zu einer Versauerung des Bodens.
Wenn sich Klee auf der Rasenfläche stark verbreitet, ist dies ein klarer Indikator für einen alkalischen Boden. Dann ist das Kalken keine gute Idee, denn Klee bevorzugt einen Untergrund mit hohem pH-Wert.
Ein pH-Wert-Test aus dem Baumarkt schafft schnell Klarheit. Das Frühjahr und der Herbst sind ein geeigneter Zeitpunkt, um den Rasen mit Kalk zu pflegen. Auf Böden, die vorwiegend aus Sand bestehen, sind circa 200 Gramm Kalk pro Quadratmeter ideal. Lehmige Böden benötigen meist das Doppelte. Nach dem Kalken muss die Fläche ausreichend gewässert werden.
Tolle Anleitung, wie Sie Ihren Rasen richtig pflegen
Den Rasen pflegen durch Vertikutieren
Bei der professionellen Rasenpflege ist das Vertikutieren der Rasenfläche ein wichtiger Bestandteil. Es beseitigt Rasenfilz, Moos und Unkraut und sorgt für eine bessere Belüftung. Die Wurzeln bekommen mehr Nährstoffe und Sauerstoff, wodurch das Gras einen dichten Wuchs erhält und somit strapazierfähiger wird.
Das Vertikutieren unterstützt auch eine optimale Zersetzung von Mährückständen. Um einen Rasen richtig zu pflegen, ist dieser Schritt unerlässlich und sollte im Frühling oder Herbst durchgeführt werden.
Achten Sie vor dem Vertikutieren auf Ausläufer bildende, kriechende Unkräuter wie den Hahnenfuß. Da das Vertikutieren dessen Vermehrung beschleunigt, sollten im Vorfeld Maßnahmen gegen das Unkraut getroffen werden. Wirksame Mittel gibt es unter anderem von Compo. Damit das Vertikutieren leichter geht, ist es sinnvoll, den Rasen auf 5 Zentimeter zu kürzen.
Kurze Anleitung für die Rasenpflege vom Frühling bis zum Winter
Sobald sich der frostige Winter verzogen hat und die Temperaturen wieder steigen, kann mit der Rasenpflege begonnen werden. Der Februar sollte zum Laub harken genutzt werden. Auch das Kalken bei zu niedrigem ph-Wert kann im Februar erfolgen.
Das Frühjahr eignet sich besonders, um der Grasfläche neue Kraft zu verleihen. Das Vertikutieren oder die Bearbeitung mit einem Rasenrechen ist nun empfehlenswert.
Im Sommer kommt es hauptsächlich auf eine ausreichende Bewässerung des Rasens an. Trockenheit bekommt den Graswurzeln nicht gut.
Die Rasenpflege im Herbst besteht aus dem abschließenden Düngen und notfalls Vertikutieren. Das Entfernen von Laub steht ebenfalls auf der To-Do-Liste.
Hilfsmittel für die Rasenpflege
Es gibt einige Werkzeuge, die Sie beim Pflegen Ihres Gartens unterstützen. Ist der Rasen voller unerwünschter Kräuter, kann ein Löwenzahnstecher Abhilfe schaffen. Dieses Utensil greift das Unkraut an der Wurzel durch eine tief in den Boden reichende Verlängerung. Dank dieses nützlichen Tools ist kein Bücken mehr erforderlich und das Pflegen der Grasfläche kann in bequemer Haltung durchgeführt werden.
Ein Löwenzahnstecher ist eine umweltschonende Art der Entfernung, da der Einsatz von Unkrautvernichtungsmittel entfällt. Ein ebenfalls dienlicher Helfer ist der Rasenrechen. Dieser befreit den Rasen neben Laub gleich noch von Unkraut.
Wer im Frühjahr nicht vertikutieren möchte, kann seinen Rasen alternativ mit solch einem Rasenrechen bearbeiten.