Moos im Rasen entfernen (Tipps) | Entmoosen, bekämpfen, befreien

Zur Schönheit des Waldes mögen Moos und Klee beitragen. Im Garten auf dem gepflegten Rasen hingegen werden beide Gewächse nicht selten als störend empfunden. Besonders das Moos scheint hartnäckig zu sein.

Oft ist hier auch kein herkömmlicher Unkrautvernichter in der Lage, den Rasen zu entmoosen. Doch was tun?

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihren Garten nach dem Winter mit Gartenharke, Rasenstriegel und Compo Unkraut-frei bekommen und worauf Sie dabei achten sollten.

Tipp 1: Packen Sie das Übel an den Wurzeln

Im Frühjahr wird es für Gartenliebhaber Zeit, den eigenen Garten auf Vordermann zu bringen. Gerade der Rasen, der über den Winter verfilzt ist, muss von all dem Moos befreit werden. Die wohl gängigste Art und Weise, die Grünfläche aufzuhübschen, ist die mit dem Vertikutierer.

Wenn die Temperaturen bei über zehn Grad Celsius liegen, können Sie an einem trockenen Tag damit beginnen, die Ursache für den Rasen zu bekämpfen. Vertikutieren Sie dafür die Rasenfläche im Schachbrettmuster, also: längs und quer. Das Moos und Unkraut, dass Sie dabei auskämmen konnten, können Sie nun mit dem Rasenstriegel vollständig entfernen.

Achten Sie allerdings darauf, dass der Rasen nicht tiefer als drei bis fünf Millimeter vertikutieren wird. Ansonsten kann es zu Schäden an den Graswurzeln kommen.

Tipp 2: Kalk als wirkungsvolles Hausmittel

Nun konnten Sie das gesamte Moos entfernen. Die Gefahr, dass es erneut zum Vorschein kommt, besteht allerdings noch immer. Um Moos-frei über den Sommer zu kommen, können Sie nun zu einem alt bewährten Hausmittel greifen. Die Rede ist von Kalk.

Sinnvoll ist dieses Vorgehen vor allem dann, wenn der pH-Wert-Test aus dem Baumarkt ergeben hat, dass der Rasen, der vermoost, zu sauer ist – das ist nämlich auch eine Ursache für das Wachstum von Moos und Unkraut.

Mithilfe des Kalks können Sie den pH-Wert nun ganz gezielt aus dem sauren Bereich herausheben. Folglich kann sich das Moos deutlich schwerer neu bilden und Sie können den Rasen langfristig davon befreien.

Gegen Moosbilung hilft Kalk

Tipp 3: Verwenden Sie den richtigen Dünger

Rasenflächen, die unter Nährstoffmangel leiden, sind kaum in der Lage, sich gegen Moos und Unkraut zu wehren. Daher ist die regelmäßige Gabe von Dünger, wie dem von Compo, unerlässlich.

Der ideale Zeitpunkt zum Düngen ist im Frühjahr direkt nach dem vertikutieren. Hier ist das Gras besonders aufnahmefähig. Auch im Herbst können Sie dann noch einmal düngen. Nun sollten Sie allerdings zu einem Kalium-betonten Mittel greifen. Dieses stärkt die Frosthärte der Edelgräser. Alle weiteren Nährstoffe erhält der Rasen im Herbst von der Beinwelljauche.

Tipp 4: Aerifizierer und Sand

Nun kommt die Gartenharke zum Einsatz. Wie Sie bestimmt wissen, ist es mit dem Vertikutieren noch lange nicht getan. Damit die Graswurzeln an frischen Sauerstoff gelangen, sollte der Rasen, der vermoost ist, zudem mit einem Aerifizierer bearbeitet werden.

Hohle Spikes mit einer Länge bis zu zehn Zentimeter werden hierbei in den Boden geschoben. Das Substrat, das hierbei herausgedrückt wird, kann einfach entsorgt werden. Die entstandenen Löcher werden nun mit feinkörnigem Sand eingekehrt. So kann der Rasen „atmen“ und Moos und Klee gehören der Vergangenheit an.

Tipp 5: Richtig mähen

Als stolzer Besitzer eines gepflegten Gartens werden Sie vermutlich mehrmals im Jahr Ihren Rasen mähen. Um Moos gar nicht erst die Chance zum Wachsen zu geben, sollten Sie hierbei allerdings auf die richtige Schnitthöhe achten.

Ein Sport- und Spielrasen sollte niemals niedriger als drei Zentimeter geschnitten werden. Im Fall von Schattenrasen sind sogar sieben Zentimeter die maximale Grenze, um zu verhindern, dass sich Moos ausbreitet.

Tipp 6: Rasenlücken vorzeitig schließen

Bei all dieser Rasenpflege werden Sie es kaum vermeiden können, dass im Rasen Lücken entstehen. Selbiges gilt natürlich auch, wenn Sie Ihren Garten intensiv und gerne nutzen. Jene kahlen Stellen sind der ideale Platz für Moos. Um zu verhindern, dass es dort wächst, sollten Sie immer Nachsaat zu Hause haben.

Bevor Sie diese allerdings aussäen, kürzen sie das verbliebene Grün an der entsprechenden Stelle. Nun vertikutieren Sie die Grasnarbe mechanisch oder manuell, das bleibt ganz Ihnen überlassen. Im nächsten Schritt tragen Sie einen Mix aus Sand und Kompost dünn auf die Stelle auf und verteilen erst dann die Samen der Nachsaat. Diese walzen und wässern Sie im Anschluss.

Auch in den nächsten Tagen sollten Sie die nachgesäten Flächen regelmäßig mit Wasser besprengen und im besten Falle nicht betreten. Auch mähen sollten Sie die sich schließende Lücke zunächst nicht. Erst, wenn das junge Gras etwa acht Zentimeter hoch ist, können Sie es erstmals mähen.

Tipp 7: Geeignete Rasensamen gegen Moos

Vielleicht stehen Sie gerade aber auch vor der Neuanlage eines neuen Rasens und fragen sich, wie Sie schon im Voraus verhindern können, dass Moos wächst. Entscheidend hierbei ist das Saatgut, das Sie verwenden. Lohnend sind in aller Regel qualitative und erstklassige Samen, die über ein dichtes Wachstum verfügen.

Tolle Anleitung, wie Sie Moos in Ihrem Rasen dauerhaft entfernen

Tipp 8: Mehr Nährstoffe mit reiner Holzasche

Als Freund der Natur werden Sie womöglich versuchen, so wenig Unkrautvernichter wie möglich zu verwenden, um das Moos zu entfernen. Eine interessante, natürliche Alternative ist hier reine Holzasche. Sie gilt als biologischer Dünger und besteht aus verbranntem unbehandeltem Holz und Papier.

Enthalten sind nährstoffreiche Rückstände, die nicht nur das Moos und Unkraut vernichten, sondern auch zu sauren Boden neutralisieren. Um die Grünfläche so von Moos zu befreien, tragen Sie den biologischen Dünger einfach dünn auf den Rasen auf und lassen ihn einregnen.

Tipp 9: Der klassische Moosvernichter

Manchmal geht es einfach nicht anders und es muss eine schnelle, effektive Lösung her, die das Moos bekämpft, hilft Unkraut zu entfernen und den Rasen wieder schön aussehen lässt. Eine solche Lösung kann der Moosvernichter sein. Er enthält häufig Wirkstoffe wie naturidentische Essigsäure oder Pelargonsäure.

Wer sich seiner Umwelt bewusst ist, nimmt jedoch auch weiterhin Abstand von den viel beworbenen Eisen-Düngern als Moosvernichter. Eisen-II-Sulfat ist als Moosvernichter zwar wirkungsvoll, aber immerhin auch toxisch, hochgradig umweltschädlich und ätzend. Moosteile, die durch den Eisen-Moosvernichter absterben, werden sogar als Sondermüll behandelt, da sie Schwermetalle enthalten.

Tipp 10: Wenn nichts mehr hilft

Wenn nicht einmal mehr Moosvernichter hilft oder Sie sich aufwendiges entmoosen sparen möchten, gäbe es da noch die Möglichkeit, das Moos zu bekämpfen, indem Sie die Rasenfläche erneuern. Ganz nebenbei lässt sich so auch anderes Unkraut entfernen. Überwiegen die Edelgräser gegenüber dem Moos oder halten sich beide Pflanzen die Waage, werden Sie die Neuanlage auch ganz ohne Umgraben schaffen.

Hierfür mähen Sie die Rasenfläche zunächst möglichst tief und entfernen anschließend das Schnittgut. Nun wird der Rasen vertikutiert und mit einem Starter-Dünger bearbeitet. Anschließend tragen Sie eine dünne Schicht aus Sand und Kompost beziehungsweise spezielle Rasenerde auf. Auf diese streuen Sie dann die hochwertige Rasensaat und walzen diese. Lassen Sie die Lichtkeimer möglichst ohne Abdeckung. Eventuell bietet sich aber auch ein dünnes Abdecken mit Vermiculite oder Sand an.

Innerhalb der nächsten sechs bis acht Wochen sollten Sie den Rasen in regelmäßigen Abständen beregnen und möglichst nicht betreten. Danach wird die Grünfläche frei von Unkraut sein, da Sie dieses mit Ihrer Neuanlage vernichten konnten.

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