Rasen lüften oder vertikutieren | Was ist der Unterschied?

Dünger, Mulchen und den Rasenmäher kennt jeder. Wenn es aber um Gartenfräse, Vertikutierer und Rasenrechen geht, wird es schon schwieriger: Was bringen diese Geräte und wie setzt man sie richtig ein?

Wir erklären, was der Unterschied zwischen Lüften und Vertikutieren ist und wie Sie dabei vorgehen.

Vertikutieren oder Lüften: Was ist der Unterschied?

Beide Vorgänge sind wichtig, damit mehr Licht und Luft in den Boden gelangen kann. Im Laufe der Zeit verdichtet sich der Rasen – ein Vertikutierer oder Rasenlüfter lockert ihn wieder auf. Die neuen Grashalme können dann besser nachwachsen und weiter atmen.

Ein Rasenlüfter drückt mit Federzinken kleine Löcher in den Rasen und lockert dadurch die Grasnarbe. Er hinterlässt eine gepflegte Optik und einen weitestgehend geschonten Boden. Der Aerifizierer, wie er auch genannt wird, ist jedoch weniger intensiv im Nutzen und kann das Vertikutieren nicht ersetzen.

Ein Vertikutierer ritzt die Grasnarbe zusätzlich mit Stahlmessern an. Er entfernt Unkraut, Moos und Rasenfilz dabei zuverlässig. Im Gegensatz zum Lüfter erreicht das Gerät dabei auch den Boden, verletzt die Wurzeln jedoch nicht. Der Nachteil ist meist die Optik – der Rasen sieht nach dem Vertikutieren etwas mitgenommen aus.

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Zur Rasenpflege gehört das Rasenlüften, Rasenmähen und vertikutieren.

Mit Hand, Benzin oder sogar den Schuhen: Die Arten des Vertikutierers

Die kleinste Art des Vertikutierers sind die sogenannten Nagelschuhe. Dabei werden Bretter an die Schuhsohlen geschnallt, aus denen Nägel in die Erde ragen. Laufen Sie dann durch den Garten, belüften Sie gleichzeitig Ihren Rasen. Der Nachteil: Nach einiger Zeit tut es weh, in den Schuhen zu laufen.

Für kleinere Grasflächen eignet sich ein akkubetriebener Handvertikutierer. Er wird manuell geführt und arbeitet leise sowie emissionsfrei. Für mittlere Rasengrößen sollte ein elektrisch betriebener Vertikutierer gewählt werden. Große Flächen oder schwer zugängliche Gebiete können mit einem benzinbetriebenen Gerät vertikutiert werden.

Wann und wie sollte ich den Rasen vertikutieren?

Im Idealfall vertikulieren Sie zweimal im Jahr, zuerst im Frühjahr, wenn der Boden sich gerade vom Frost erholt und aufgefrischt werden muss. Das zweite Mal erfolgt im Herbst, damit der Rasen genügend Nährstoffe aufnehmen kann, um sich für den kommenden Winter zu rüsten. Öfter als zwei Mal pro Jahr sollten Sie nicht vertikutieren, denn es beschädigt die Grasnarbe. Das Lüften hingegen kann ein regelmäßiger Prozess sein.

Vertikulieren Sie nur trockenen, zwei bis vier Zentimeter hohen Rasen. Eventuell müssen Sie ihn vorher mähen. Außerdem sollte das Gras mindestens drei Jahre alt sein – jüngere Halme sind zu einfach herauszureißen. Die Eindringtiefe darf nicht mehr als vier Millimeter betragen, denn der Vertikutierer kann sonst die Wurzeln verletzen.

Fahren Sie mit dem Gerät zügig und in gleichmäßigem Tempo über den Rasen, einmal in Längs- und einmal in Querrichtung. Kurven sind dabei kontraproduktiv. Es ist möglich, dass nach dem Vertikutieren kahle Stellen entstanden sind, die Sie nachsäen müssen. Außerdem sollten Sie den Rasen in den folgenden Tagen stetig bewässern.

Video: Die häufigsten Fehler beim Vertikutieren

Wer sich der Rasenpflege widmet, sollte das natürlich auch richtig machen. Leider gibt es einige Fehler, die durch mangelndes Hintergrundwissen oft auftreten. Um sicherzugehen, nennt dieses Video mit einer Prise Humor die häufigsten Fehler beim Vertikutieren: Wann wird vertikutiert, wie lang dürfen die Messer sein und was passiert danach?

Fazit: Was ist der Unterschied zwischen Lüften und Vertikutieren?

Vertikutieren und Aerifizieren sind wichtig, damit der Rasen Sauerstoff, Wasser und Nährstoffe besser aufnehmen kann. Beim Lüften drücken Federzinken Löcher in den Rasen und lockern so die Grasnarbe.

Das Vertikutieren hingegen bezeichnet das Anritzen der Grasnarbe mit Stahlmessern. Dadurch ist es eine deutlich intensivere Maßnahme.

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