Balkon zum Wintergarten umbauen? | Anbau auf & unter Balkonüberdachung

Der Balkon ist eine willkommene Ergänzung der Wohnung für Mieter, die keinen Garten ihr Eigen nennen. Doch wird der Balkon meist nur dann genutzt, wenn es das Wetter zulässt. An kalten und/oder nassen Tagen bleibt der Raum dagegen ungenutzt.

Doch das kann sich ändern, wenn der Balkon zum Wintergarten umgestaltet wird. Ob sich auch Ihr Balkon zum Umbau eignet und was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Das Wichtigste vorneweg

Einen Wintergarten zu bauen, bedarf einer gründlichen Planung. Denn je nach örtlichen Bestimmungen und der Größe des Umbaus ist eventuell eine Baugenehmigung erforderlich.

Ob Sie an Ihrem Wohnort eine solche Einwilligung benötigen, erfahren Sie beim Stadtrat oder dem zuständigen Gemeindeamt.

Neben dem Antrag selber, den Sie auch im Internet finden und ausdrucken können, werden bestimmte, unter anderem statische Daten erfragt.

Handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, so müssen auch alle Eigentümer über den Umbau informiert und eine schriftliche Einwilligungserklärung eingeholt werden. Denn der Anbau stellt eine Veränderung der Außenfassade dar und darf nicht einfach so erfolgen.

In diesem Fall wäre es natürlich von Vorteil, wenn alle Mietparteien beziehungsweise die Eigentümer der Wohnung von den Vorzügen eines Wintergartens überzeugt werden würden. Um sie mit ins Boote zu holen und zum Umbau auch ihrer Balkone zu überzeugen, können Sie Skizzen und Bilder vergleichbarer Modelle vorlegen.

Das entsprechende Material finden Sie online oder auf den Internetseiten der jeweiligen Unternehmen, die sich auf das Bauen von Wintergärten spezialisiert haben.

Welche Arten von Wintergärten gibt es?

Balkone sind gut geeignet, um mit überschaubaren Kosten einen Wintergarten direkt am Haus zu errichten. Sind die bürokratischen Hürden genommen und wurde die Genehmigung erteilt, geht es an die Planung.

Die erste Frage lautet: Welche Art von Wintergarten soll es werden? Denn dementsprechend fallen die Kosten aus.

Zur Auswahl stehen der Kaltwintergarten sowie der Warmwintergarten, auch Wohnwintergarten genannt.

Der Kaltwintergarten

Diese Variante lässt sich recht leicht bauen, besonders, wenn sich unter ihm sowie darüber bereits Balkone befinden.

Ein Kaltwintergarten wird in der Regel nur verglast. Eine Heizmöglichkeit und das Isolieren können getrost weggelassen werden. Das senkt die Preise und die die Zeit für das Anbauen signifikant.

Die ungeheizten Wintergärten eignen sich wegen der kalten Temperaturen zwar nicht für einen längeren Aufenthalt im Winter, können aber gut als Stauraum für diverse Gartenmöbel, Grill und dessen Zubehör, den Wäscheständer sowie Fahrräder und vieles mehr genutzt werden.

Der Wohnwintergarten

Verschenken Sie keine Wohnfläche und bauen einen Warmwintergarten

Wie der Name schon vermuten lässt, können Sie es auf dem Warmwintergarten auch bei frostigen Temperaturen gut längere Zeit aushalten. Denn diese Wintergärten sind isoliert und beheizbar. Das treibt zwar die Kosten etwas in die Höhe, da das Bauen zeit- und materialaufwendiger ist, maximiert dafür jedoch die Einsatzmöglichkeiten enorm.

Der Warmwintergarten kann sozusagen als zusätzliches Zimmer fungieren. Selber die Nutzung als Gewächshaus für empfindliche Pflanzen oder selbergezogenes Gemüse und Obst ist möglich. Vorausgesetzt, Be- und Entlüftung sowie die Luftfeuchtigkeit können entsprechend unter Kontrolle gebracht werden.

Eventuell entsteht durch den Umbau von einem Balkon zu einem Warmwintergarten zusätzlicher Wohnraum, der, falls Sie zur Miete wohnen, im Mietvertrag vermerkt werden muss. Dadurch können unter Umständen die monatlichen Kosten (Miete)steigen.

Die Vorteile eines Wohnwintergartens

Auch wenn bei dem Bauen von einem Wintergarten unter Umständen hohe Kosten entstehen, so hat die Veränderung des Balkons doch gewisse Vorzüge.

Besonders bei einem Warmwintergarten wird nicht nur die Wohnqualität verbessert und zusätzlicher Wohnraum geschaffen, Sie können auch Ihre temperaturempfindlichen Pflanzen optimal überwintern lassen oder ganzjährig Gemüse selber ziehen.

Des Weiteren führt eine fachmännisch ausgeführte Balkonverglasung immer zu einer Wertsteigerung der Immobilie. Ein Aspekt, der besonders die Hauseigentümer interessieren dürfte.

Einen begehbaren Balkonanbau selber ausbauen

Dieses Video klärt auf: So entsteht ein Wintergarten auf Ihrem Balkon

Wer über die erforderlichen Kenntnisse verfügt, kann unter Umständen seinen Wintergarten auch alleine bauen und somit die Kosten verhältnismäßig gering halten.

Eine Balkonverglasung in Verbindung mit Holz oder hochwertigem Metall lässt sich mithilfe von einem entsprechenden Bausatz leicht finanzieren und schnell errichten, sofern bereits eine Balkonüberdachung vorhanden ist. Zum Beispiel durch einen weiteren Balkon, der über dem Eigenen liegt.

Im Gegensatz zum freistehender Wintergarten beziehungsweise dem Winterpavillon im Garten müssen hierbei nur die Wände witterungsbeständig und auf Wunsch kälteisoliert verkleidet werden.

Fazit zu begehbarem Kalt- oder Warmwintergarten

Einen Balkon zu einem Wintergarten umbauen ist eine gute Alternative zur überdachten Terrasse. Liegen mehrere Balkone übereinander, so lässt sich mittels Bausatz preisgünstig ein Wintergarten darauf beziehungsweise darunter platzieren.

Klären Sie vor Baubeginn ab, ob

– eventuell eine Baugenehmigung erforderlich ist
– bei Mehrfamilienhäuser alle Wohnungseigentümer mit dem Umbau einverstanden sind
– die Statik des Balkons einen Umbau überhaupt erlaubt
– welche Art von Wintergarten Sie bevorzugen
– mit welcher ungefähren Kostenkalkulation Sie rechnen müssen

Mithilfe von einem Wintergarten Bausatz lassen sich die Preise im Rahmen halten und dennoch eine Wertsteigerung der jeweiligen Wohnung erreichen.

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